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Ti amo - Liebe, Latte, Lampenfieber



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10 Jahre Theaterfreunde des TSV Schwabhausen

Ein Stück aus eigener Feder

Ti amo im Sportheim

Grappa brutale soll Elektriker Leo wieder auf T

Ein Verwirrspiel

Wir machen weiter!

Fränkische Nachrichten
erschienen: 05.04.2013

10 Jahre Theaterfreunde des TSV Schwabhausen




Autor(in): Sabine Dörzbacher

1993 fanden sich in Schwabhausen einige junge Leute zusammen um eine alte Tradition wieder aufleben zu lassen, das Theaterspielen. Vor Jahren wurde zum letzten Mal in Schwabhausen ein Theaterstück aufgeführt und das sollte sich nun wieder ändern. Man suchte ein Stück aus und begann mit den Proben. Für das erste Jahr entschied man sich flur das Stück "‘s Loch in der Wand" von Peter Gombold. Es mussten 7 männliche und 4 weibliche Rollen besetzt werden, was auch gelang. 90 leeren Bierkisten, auf denen Holzplatten lagen wurden zu den Brettern, die die Welt bedeuten. Nach 5 Monaten Probe kam es dann im Frühjahr 1994 zur Premiere. Die Resonanz unter der Bevölkerung war so gut und die Begeisterung bei den Akteuren so groß, dass schnell fest stand: Wir machen weiter. Um nicht nur die Leute von Schwabhausen anzusprechen sondern auch die im Nachbarort, zog man flur die letzte Vorstellung des Jahres mit der kompletten Bühne nach Schillingstadt um. Ein Aufwand der sich durch die zahlreichen Besucher entschädigt wurde.

Ja das war der Anfang! Und dann ging es weiter. 1995 wurde erstmals ein Stück aufgeführt, das vom Schwabhäuser Jörg Appel selbst verfasst wurde. "Was wird aus dem Hirschen bloß?" Von der Begeisterung des Vorjahres angesteckt, standen bei diesem Stück 17 Schauspieler auf der Bühne und gaben ihr Bestes. Die vielen kleinen selbst gebastelten Apparate, z.B. ein Alkohol-Bier-Trenner, oder die Mikrofon-Mucke sorgten für viele Lacher im Publikum und sorgten am Ende mit für den tollen Erfolg des ersten eigenen Stückes der Theaterfreunde.

1996 folgte dann ein Art Krimi, wiederum aus der Feder von Jörg Appel. "Oma Holmes und Opa Watson lösen jeden Fall" sie stellen sogar einen gefährlichen Verbrecher. Kleine Pannen bleiben beim Theaterspielen natürlich nicht aus. So ging bei diesem Stück z.B. einige Male die Lehne des Sofas aus dem Leim, aber man ließ sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen.

Das Stück "Die lustigen Ritter von Schwabhausen oder So fing alles an" sorgte 1997 für einigen Gesprächsstoff. Es wurde in verschiedenen Zeitebenen gespielt was so manchen Zuschauer verwirrte. Sehr wichtig war bei diesem Stück die Technik, so mussten viele Meter Kabel verlegt werden und 4 Fernsehapparate kamen zum Einsatz. Denn eine Szene wurde per TV auf die Bühne übertragen.

Der Computer-Sprache widmete man sich 1998 in dem Stück "So en Zirkus". Auch hier gab es wieder sehr viel zu lachen, vor der Bühne, auf der Bühne und hinter der Bühne. Manchmal wäre es auch für die Zuschauer sehr interessant, wenn sie hinter die Kulissen blicken könnten. Um genügend Schaum in die Badewanne zu bekommen, haben sich kurzerhand einige mit Strohhalmen um die Wanne aufgebaut und begannen zu pusten.

Eine ganz andere Herausforderung musste bei den Aufführungen zu dem Stück "Wi(e)der die guten Sitten" 1999 bewältigt werden. Die Premiere war schon überstanden und zwei Stunden vor der zweiten Aufführung kam ein Anruf aus dem Krankenhaus. Einer der Hauptdarsteller zog sich bei einem Fußballspiel einen Bänderriss zu. Autor und Regiesseur Jörg Appel hatte keine andere Möglichkeit als sich sofort intensiv mit dem Text zu befassen. So wurde die zweite Aufführung noch von einem humpelnden Emil durchgezogen und ab der dritten Aufführung übernahm Jörg Appel diesen Part.

Um Adlige und Bürgerliche ging es in dem Stück von 2000 "Whiskey, Geld und fauler Zauber". Als auch noch klar wurde, dass schottische Vorfahren eine wichtige Rolle spielen und zwar in Form des Geistes Sack war die Begeisterung bei den Zuschauern groß. Wie oft überlegt man bei der Ansicht eines Alten Bildes, wie es wohl entstanden ist. Dies war auch die große Frage im Jahr 2001. Die Zuschauer wurden mit "Anno dazumal - Die Geschichte eines Bildes" ist Jahr 1871 versetzt. Groß war die Herausforderung in der Vorbereitung, denn es mussten Kostüme geschneidert werden und alte Gegenstände ist der Vergessenheit geholt werden. Wie drückte man sich damals aus, welche Wörter gab es und welche nicht? Das waren nur einige Dinge die zeitweise Kopfzerbrechen bereiteten. In diesem Jahr wurde erst mal auf der neuen Bühnenkonstruktion gespielt. Die Bierkisten wurden durch ein Holzkonstruktion ersetzt.

Auch 2002 wurde etwas besonderes ausprobiert. "Niksch is sou wie‘s wor!" sagte sich immer wieder eine Dortbewohnerin. Und damit meint sie nicht nur das Auftauchen einiger freizügiger Damen sondern auch die Chorproben. 18 Schauspieler standen bei diesem Stück auf der Bühne und das Ende wurde von einem Chorauftritt gekrönt. Der Chor wurde von verstärkt von den Personen die sonst hinter der Bühne tätig sind. Die Blicke, bzw. offenen Münder, der Zuschauer zeigten deutlich die Begeisterung. Das war professionelle Theaterkunst, sagte ein Zuschauer nach dem Stück.

Ja, das waren die 9 bisher gespielten Theaterstücke der Theaterfreunde. Wer die Aufführungen regelmäßig verfolgt hat wird sicherlich bemerkt haben, wie sehr man sich entwickelt hat. Immer häufiger bringen die einzelnen Akteure Ideen und Meinungen in die Proben ein und die Stücke werden gemeinsam erarbeitet. Bisher kamen über 50 Personen auf und hinter der Bühne zum Einsatz. Einige sind schon seit Beginn dabei. Die Zuschauerzahlen konnten von Jahr zu Jahr gesteigert werden und liegen mittlerweile bei ca. 700. Man hat viel erreicht in den vergangen Jahren und kann zu Recht stolz das l0-jährige Jubiläum feiern.

Wie man das am besten feiert? Natürlich mit einem neuen Stück, das bereits zum 9. mal aus der Feder von Jörg Appel stammt. Nach langer Zeit des Probens und langer Überlegung wie das Stück eigentlich heißen soll ist es nun endlich soweit. "Ti arno - Liebe, Latte, Lampenfieber" wird am 12.04.2003 um 20.00 Uhr uraufgeführt. Weitere Aufführungen sind am 13.04.03, 19.04.03, 20.04.03, 26.04.03 und am 03.05.03 jeweils im Sportheim Schwabhausen. Wegen Renovierung der Halle in Schillingstadt kann in diesem Jahr dort keine Aufführung stattfinden. Karten sind ab sofort im Vorverkauf bei der Volksbank Schwabhausen (Tel. 07930/326) oder ab 18.00 Uhr unter Tel. 07930/1827 erhältlich. Reservierungen sind auch bei der Bäckerei Czasch, Schillingstadt, Tel. 07930/6398 möglich. Lassen sie sich entführen in eine Welt der Theaterkunst.


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