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Fränkische Nachrichten
erschienen am: 30.08.2010

Die Zutaten beim Theater stimmten


Neue Laienspielgruppe zur 700-Jahr-Feier in Aktion: Scheringer Freizeitstars boten bei "Tumulte auf dem Bauernhof" Einblick ins dörfliche Leben der 70er Jahre


Von L.M.

Scheidental. Wenn Lachen tatsächlich die beste Medizin ist, dann haben die Besucher des "Kleene Schernemer Bauerntheater" die drei ausverkauften Vorstellungen auf dem "Hammersch-Bauernhof" in naher Zukunft sicher keinen Arztbesuch nötig.

Obwohl der Wettergott versucht hatte, den Akteuren einen dicken Strich durch diese 700 Jahr-Veranstaltung zu ziehen, hatte er keine Chance. Die Organisatoren um Ortsvorsteher Klaus Schork gaben sich alle Mühe, den Zuschauern einen trockenen Logenplatz für die "Tumulte auf dem Bauernhof" zu bieten.

Lustiger Drei-Akter

Das Lustspiel, geschrieben von Jörg Appel aus Kupprichhausen, ist ein ebenso lustiger wie authentischer Drei-Akter. Das Stück bietet einen satirischen Blick in das Leben auf dem Land in den 70er Jahren. Es macht sich über das Pro und Contra Vatertierhaltung bzw. künstlichen Besamung ebenso lustig wie über die Milchgeldauszahlung, Klatsch und Tratsch bei der Milchsammelstelle oder die ersten Urlaubsgästen aus der Stadt. Und dann bit natürlich auch die anstehende Gemeindereform Stoff für Diskussionen.

Nur Hauptrollen

In diesem Stück gibt es nur Hauptrollen. Bürgermeister und Milchbauer Rudolf wurde von Gerhard Scheuermann verkörpert und der war im Gegensatz zu Ehefrau Vroni alias Anita Herrmann, der Meinung, das Tochter Rosi (Anja Schwab) was Besseres verdient hätte als den fleißigen, aber stotternden Jungbauer Florian in Person von Uli Hofmann.

An die Zukunft denken

Schließlich muss man an die Zukunft denken und an die Gemeindereform, die ihn selbst ja zum Ortsvorsteher degradiert.

Dabei vereitelt er seine ehrgeizigen Pläne selbst. Vielleicht sind auch seine Hormone schuld oder Freund Ewald (Vinzens Schäfer) oder dessen Ehefrau Brigitte (Michaela Schwab), die zusammen mit seiner eigenen Frau auf eine Weiterbildung geht und die beiden mit den Mannheimer "Stadtschnepfen" Rika (Margarete Galm) und Rike (Rosi Grimm) allein lässt. Auch noch mit dem Auftrag, sich um die beiden Feriengäste zu kümmern. Das kann man schließlich so oder so sehen.

Brauchbare Ratschläge hatten da auch die "Zego"-Freunde Bernhard Galm als Dorfmetzger und Werner Walter in der Doppelrolle als Lagerhausverwalter Oskar Schmitt und Ortsscheller Bruno Walter nicht vorzubringen.

Alles "im Blick"

Alles besser wussten nur die Rita vom Milchhäuschle (Andrea Grimm) und dann natürlich Oma Frieda (Christa Galm), die nicht nur alles "im Blick" hatte, sondern auch ganz neue Bauernregeln aufstellte. Wie zum Beispiel: "Springt der Eber nicht oder verreckt, bleibt der Aufwand ungedeckt".

Natürlich gab es nach einem Intensivtraining für das Zwerchfell auch ein Happy-End auf dem Hammersch-Hof. Die Zutaten stimmten und die Besetzung war perfekt. Willi Trunk ist nicht nur der "Mann für alle Fälle", sondern auch einen ungeahntes Regietalent. In Inge Schork und Marina Krotz wirkten als umsichtige Souffleusen.

Ungeahntes Regietalent

Für die Elektroinstallation zeichnete Andreas Schäfer, für die Beschallung das Ehepaar Hoff und für die Finanzierung neben neben den örtlichen Banken auch der Jagdpächter Franz Milley verantwortlich.

Dank sprach Klaus Schork allen aus, den "Theaterbesitzern" Erna und Friedbert Schäfer, den unzähligen Helfern um die örtliche Feuerwehr und "drumrum" und natürlich den grandiosen Laienspielern, die "das Menscheln" der dörflichen Lebens so anschaulich in die Komödie verpackt hatten.

Man darf nun gespannt sein, ob das "Schernemer Bauerntheater" eine einmalige Bereicherung des örtlichen Kulturgeschehens darstellte oder im Rahmen dieser 700 Jahr-Feier seine Geburtsstunde erlebte.

Die Gesamtgemeinde kann jedenfalls stolz auf eine dritte hervorragende Laienspiel-Gruppe sein. Und der Hof der Familie Schäfer hat sich als erstklassige Naturtheaterbühne bewährt. (L.M.)

Copyright
Jörg Appel
Boxberg-Kupprichhausen