Theaterautor besucht Aufführung in Eggermühlen
Geht Badisch auch auf Eggermühlener Platt?
Suche nach Muttermal an delikater Stelle
Plattdeutsches Theaterstück
Bauerntheater - Heute Pemiere
Ein ganz normaler Tag für Straßenmusiker Hans
Sitte und Moral im Dorf in Gefahr
Postbote bringt Frauen zur Raserei
Schauspieler sorgen für Klatsch im Dorf
Tegen de gode Sitten
Theaterkring hat bald Premiere
Es geht um die guten alten Sitten
Gute Sitten in höchster Gefahr
Wi(e)der die guten Sitten
Auf der Suche nach dem Muttermal
2003 gab es noch moralische Bedenken
Plattdeutsche Komödie kommt gut an
Ein Muttermal soll Jean bei der Vatersuche helfen
Premiere grandios gemeistert
Plattdeutsches Theaterstück „Gägen dei gauen Sitten“
Kassebrucher Theatertage werfen Schatten voraus
Postbote, Gigolo und hüllenlose Herren
Bünner bringen "Gägen dei gaue Sitten" auf die Bühne
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Osterholzer Kreisblatt erschienen: 29.08.2016
Postbote, Gigolo und hüllenlose Herren In der plattdeutschen Komödie „Gägen de gaue Sitten“ fehlt es nicht an schrillen Charakteren
Mit einer Gesangseinlage sorgt der Gigolo für Stimmung im Biergarten. „De Kasbrooker Theoterlüüd“ feierten eine erfolgreiche Premiere mit „Gägen de gaue Sitten“. Gute Unterhaltung in plattdeutscher Sprache. (Andreas Palme) |
Die Komödie „Gägen de gaue Sitten“ erreichte ihren Höhepunkt, als die Herren des Ortes nach einer Tanzeinlage die Hosen fallen ließen. (Andreas Palme) |
Autor(in): andreas Palme
Landkreis Cuxhaven. „De Kasbrooker Theoterlüüd“ feierten eine erfolgreiche Premiere mit der plattdeutschen Komödie „Gägen de gaue Sitten“. Im Rahmen der Kassebrucher Theatertage präsentierte das Ensemble um Thea Ohlmann den Dreiakter in der Scheune auf Hesemanns Diele in der Querkampstraße. Zwölf Akteure erfüllen die Komödie von Jörg Appel mit Leben.
Seit Wochen laufen die Proben, und alle Laienspieler sind froh, dass es jetzt losgeht. Eine besondere Herausforderung stellte die Kulisse an die Techniker und Bühnenbauer Stefan Biller, Cord Ohlmann sowie Mathias, Wilfried und Christoph Knoop. Andere als bisher wird eine Straßenszene gespielt, und die Darsteller treten aus dem Publikum auf die Bühne.
Geerbte Gaststätte
„Wir hatten eine erfolgreiche Premiere“, freute sich Regisseurin Thea Ohlmann nach dem 150-minütigen Auftritt. Im vollbesetzten Haus interpretierten die Laiendarsteller die Rückkehr des Schauspielers Jean Miller in das Heimatdorf seiner Mutter. Er hat dort ihre Gaststätte geerbt. Dazu bewegt Miller (Henry Knoop) die Frage, wer aus dem Ort sein Vater ist. Um Klarheit zu bringen, eröffnet der Schauspieler zusammen mit zwei Kolleginnen (Kathrin Mogck und Corinna Albrecht) eine Bar neben der bestehenden Gastwirtschaft von Anton (Wilken Flothmeier) und dessen Tochter Paula (Heike Wenzlaff). Zu wildesten Spekulationen laden die zwei Damen der „Dorfpostille“ Berta (Gerhild Wenzlaff) und Anna (Elke Brummerloh) mit ihren Erkenntnissen ein. Das „Herrentrio“ komplettiert Walter, Antons Freund (Rolf Hennings).
Für musikalische Unterhaltung sorgten Ralf Hesemann und Jean Paul Berndt als Straßenmusikanten. Agnes Allerheiligen gelingen als Ex-Frau von Jean Miller pointierte Auftritte. Besonders gefiel den Premierengästen jedoch Christian Kliebisch, der sein Talent in der Rolle des Postboten und eines italienischen Gigolos zeigte. Für die richtige Maske sorgte Dominique Leinfels, als Toschnackerin bewährte sich Alma Oldenbüttel. Die Komödie erreichte ihren Höhepunkt, als die Herren des Ortes nach einer Tanzeinlage die Hosen fallen ließen. Mit dieser Aktion wollte Miller ein Muttermal auf den „Allerwertesten“ der Männer finden, quasi als Vaterschaftstest. Stürmischer Beifall brandete auf und zeigte den Erfolg der Darstellung mit einem versöhnlichen Schluss.
Bis zum Ende des ersten Aufzugs hatten die Laiendarsteller Mühe, das Publikum zu erreichen. Mit den Bardamen, die leichtgeschürzt dem Postboten den Kopf verdrehten, kam Leben in die Aufführung. Diesen Schwung behielt die Komödie dann bis zum letzten Vorhang. „Wir sind sehr gut unterhalten worden“, zog eine Gruppe aus Hagen Bilanz, als sie die Vorstellung zu später Stunde bei einem Glas Wein Revue passieren ließ. Die Erstaufführung eröffnete der Männergesangverein Kassebruch mit einem Liedervortrag. Ein Imbisswagen sorgte für das leibliche Wohl, und DJ Knoby überredete viele Premierengäste nach der Vorstellung zum „Danz op de Deel“. Die Aufführung am Sonnabend war gut besucht, die Sonntagvorstellung begann mit Kaffee und Kuchen schon um 14.30 Uhr mit anschließendem Auftritt des Männergesangvereins.
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